Dienstag, 29. Januar 2013

Ab in den Süden



Nach dem wir nun Tage lang Wüste gesehen hatten, sehnten wir uns wieder nach dem
Meer. Also sind wir an die South Coast gefahren und haben einen netten Campspot am Meer in der Nähe von Albany gefunden.








 Wir haben dort für ein paar Tage unser Basiscamp aufgeschlagen und uns dann aufgemacht um die Umgebung zu erkunden. Angefangen haben wir mit dem Tondirrup National Park an der Küste von Albany. Eine spektakuläre Felsenküste mit einer natürlich entstandenen Brücke und einigen Blowholes. Leider war an dem Tag der Wellengang nicht stark genug für diese Blowholes. Man hat zwar ein beängstigendes Geräusch gehört aber es kam kein Wasser raus.
An diesem Nationalpark war ganz angenehm, dass man nicht so viel laufen musste. :)











 
Für den nächsten Tag haben wir uns das „Valley oft he Giants“ vorgenommen. Ein Waldstück mit riesigen uralten Eukalyptusbäumen. Zuerst sind wir ein bisschen am Boden um her spaziert.
Danach ist Sebastian noch den Tree Top Walk gelaufen. Eine Stahlbrücken Konstruktion in den Wipfeln der Bäume, ca. 40 Meter hoch und das Beste, es wurde so konstruiert das alles wackelt. Damit man sich fühlt wie in einem Baumwipfel.:)










Einige Kilometer weiter steht der größte Eukalyptusbaum der Welt. Diesen haben wir uns natürlich auch angeschaut.  Nur ein kleines Stück weiter liegt der Cirqular Pool. Ein Flusslauf, der in einem kleinen See endet mit einer Insel in der Mitte. Das Wasser von dem See fließt im Uhrzeigersinn um die Insel herum. Im Frühling, wenn der Fluss viel Wasser führt sieht es aus als wäre es ein See aus Cappuccino. Denn durch den Zersetzungsprozess der Blätter wird das Wasser bräunlich gefärbt.
Für eine komplette biologische Abhandlung bitte einen ausreichend frankierten Briefumschlag an uns senden mit dem Stichwort: „Cappuccino“ und diesem 150,-€ beifügen. :)







 
Das war ein anstrengender Tag mit viel Autofahren, so waren wir froh abends im Camp in unser Bett zu fallen.
Der nächste Tag sollte dann etwas entspannter werden. Wir sind erst zum Baumarkt gefahren, denn wir brauchten ein Brett um den Kühlschrank von der Hitze vom Kochen abzuschirmen und einen Schlauch damit wir unser Trinkwasser auf dem Dach besser auffüllen können. Was wir auch gleich danach getan haben. Zurück im Camp wurde uns gleich Hilfe von unseren Nachbarn angeboten. Ein älteres, sehr nettes Pärchen aus Tasmanien.  Mit einem Akkuschrauber ging alles gleich viel schneller. J Wir bekamen von diesen netten Leuten noch zwei Fische geschenkt, die sie an dem Tag frisch gefangen hatten und als Nachtisch einen selbst  gebackenen Anzac Keks. J Damit waren wir für die weitere Reise am nächsten Tag gestärkt. Es hieß nämlich auf zum Wave Rock, wieder  knapp 500 Kilometer ins Inland.
Da in der Nähe vom Wave Rock keine kostenlose Gelegenheit zum Schlafen war, haben wir unsere Besichtigung auf den nächsten Tag gelegt.
Der Wave Rock ist ein riesiger Granitbrocken, der durch Wasser zu einer Welle geformt wurde. Heute wird dort Trinkwasser für die Region gewonnen, indem man oben auf dem Fels kleine Mauern gebaut hat, die das Regenwasser in einen Stausee leiten. Der Weg führte uns erst einmal an der Welle vorbei. Nachdem ausgiebig Fotos geschossen wurden ging es den Felsen hinauf. Vorbei an kleinen Rockpools die sich bei Regen mit Wasser füllen und tollen Felsklötzen. Dann ging es wieder runter zu der Welle und weiter zu einer nah gelegenen Höhle mit Aborigine  Malereien. Nach dem wir die Höhle erforscht hatten haben wir uns in Richtung Perth aufgemacht, aber davon erzählen wir euch das nächste Mal. :)
















Donnerstag, 24. Januar 2013

Highway to Hell




Die Fahrt nach Coober Pedy war nur zur Übung. Doch bevor es losging, haben wir uns entschieden noch schnell unsere Scheiben vom Auto zu tönen. Es war unerträglich heiß durch die Sonne und wir hofften, dass es ein wenig helfen wird. Dunklere Scheiben haben noch einen Vorteil, man kann nicht mehr ins Auto gucken und wir brauchen nicht immer, wenn wir parken, alle Vorhänge zu ziehen.


 Gut vorbereitet starteten wir die 1644  km lange Fahrt auf dem „Highway to hell“. Auf diesem Highway haben AC/DC diesen Song geschrieben. Auf der Strecke gibt es keine richtigen Städte, nur Roadhouses. Roadhouses  bieten einem das wichtiges was man so braucht, Benzin, Toiletten Snacks, Bier und ein Motel. Wir haben die Fahrt in vier Tage aufgeteilt. Teil eins führte uns von Whylla bis nach Kyancutta. Das sind ca. 300 km. Für diese Strecke brauchen wir hier ungefähr 4-5 Stunden da wir nicht schneller als 80 km/h fahren. Am nächsten Tag haben wir erst mal in Ceduna halt gemacht die letzte richtige kleine Stadt auf der Strecke. Dort haben wir unsere Vorräte, Wasser und Benzin noch einmal aufgefüllt. Denn Benzin wird auf diesem Weg sehr Teuer.  Wir sind dann bis kurz nach Yalata gefahren. Das sind insgesamt ca. 442 km für den zweiten Tag. Kurz nach Yalata fängt der Nullarbor Plain an, das kommt von“ nullus abor“ kein Baum. Das größte, flachste Stück Sandstein der Welt. 200.000 km² groß und bis zu 300 Meter dick. Es endet am Meer mit den spektakulären Bunda Cliffs.
Bunda Cliffs



Nach dem wir ein paar Mal angehalten haben um uns die Cliffs anzugucken, haben wir die Grenze zu Western Australia erreicht. Diese kann man aber nicht einfach so überqueren, denn erst mussten wir durch die Grenzkontrolle. Man darf nämlich kein Obst, Gemüse und Honig mit nach WA nehmen, damit bestimmte Schädlinge nicht weiter verbreitet werden. Wir mussten uns leider von ein paar Äpfeln und Zwiebeln trennen. J Kurz hinter der Grenze kommt der Ort Eucla, dort kann man in den Dünen die Ruine einer Telegrafenstation bestaunen. Danach haben wir uns dann auf den Weg zu unserem Schlafplatz gemacht. Zwischen durch wurden wir noch von einem Rindvieh, das mitten auf der Straße stehen musste und einem kleinen Tornado aufgehalten.




 An diesem Tag sind wir ca. 360 Kilometer gefahren. Am nächsten Tag lag das längste geradeaus führende Stück Straße in Australien vor uns.

 



 Nach dem wir ziemlich teuer getankt hatten, ging es los. Immer geradeaus für die nächsten 145,6 Kilometer. Da wir gerne Duschen gehen wollten und die nächste erst nach dem Nullabor kommt, haben wir uns vorgenommen die letzten 529 km durch zu fahren, bis nach Norseman. Doch leider mussten wir fest stellen, dass die Duschen schon geschlossen hatten. Also sind wir erst mal zur nächsten Rest Area gefahren und sind schlafen gegangen. Die lange Autofahrt war schon ganz schön anstrengend. Am nächsten Tag waren die Toiletten zwar geöffnet aber die Duschen waren vernagelt. Wieder nichts mit Duschen. Da wir wieder Tanken mussten sind wir zur BP gefahren und siehe da, dort gab es auch Duschen. Zwar mussten wir 3,50 AU$ bezahlen, aber dafür gab es eine schöne warme Dusche. Wir hatten uns die Nullabor Fahrt wirklich schlimmer vorgestellt. Wir waren beide der Meinung, dass die Fahrt nach Coober Pedy schlimmer war. Jetzt haben wir genug Wüste gesehen, als nächstes werden wir euch dann von der Küste berichten. Hier werden wir ein paar Tage „Urlaub“ machen und uns von den langen Autofahrten erholen. Wir haben einen ganz tollen Campground direkt am Strand gefunden. Hier dürfen wir 7 Tage kostenlos stehen. Dieser Platz ist ein super Ausgangsziel für tolle Ausflüge zum Strand und die herumliegenden Nationalparks.  

Samstag, 19. Januar 2013

Hitze, Mondlandschaften und Opale




Wir haben es gewagt, unsere erste Fahrt ins Outback. 1000 extra Kilometer, die wir gefahren sind, nur um uns diesen einen kleinen Ort in der Wüste anzuschauen. Das besondere an diesem Ort ist, dass er zum größten Teil unter der Erde gebaut wurde. Die Menschen leben in Höhlen, um Schutz vor der unerträglichen Hitze zu bekommen.
Die Fahrt sollte die anstrengendste werden die wir bisher hatten, denn es wurde extrem heiß.



Wir hatten knapp 50 Grad,  keine Klimaanlage und der Fahrtwind brachte auch keine Abkühlung, denn er blies einem ins Gesicht wie ein Föhn. Dazu kommt noch, dass sich der Motor unter dem Beifahrersitz befindet und das Auto noch zusätzlich aufheizt. Der Schweiß tropfte einem von der Unterhose. :)

Während der Fahrt sah man nichts weiter als Wüste, Sand, Staub und tote Tiere. Wirklich, es ähnelte einem Tierfriedhof. Nicole fand es sehr unheimlich.
Durchgeschwitzt kamen wir am Nachmittag in Coober Pedy an. Alle kostenlosen Rest Areas waren natürlich ohne Duschen und Toilette. Außerdem waren sie sehr weit vom Ort enfernt. Weit und breit gab es keinen Schatten….Wir brauchten aber unbedingt eine Dusche und eine Abkühlung. Gut das es dort einen Caravanpark mit Pool gibt, in den wir natürlich sofort gehüpft sind. Es blieb bis nach Mitternacht unerträglich warm.
Am nächsten Tag haben wir uns Coober Peedy erst mal oberirdisch angeschaut. Dazu sind wir auf einen kleinen Hügel in der Stadt gefahren, The Big Winch, einer alten riesigen Seilwinde, die benutzt wurde um Schutt aus den Minen zu schaffen. Coober Pedy macht den Eindruck eines großen Schrottplatzes in der Wüste. Ein Ort der etwas surreal wirkt. Aus diesem Grund diente er auch als Kulisse für einige Filme, unteranderem „Pitch Black und Mad Max“. Überall in der Stadt stößt man auf zurückgelassene Filmkulissen. 

Der erste Baum in Coober Pedy


Minenwerkzeug selbstgebaut
Ein Fiat Made in Sydney
Ein Raumschiff aus Pitch Black
 
Wir hatten uns leider die falsche Jahreszeit ausgesucht, da im Sommer vieles geschlossen ist. So auch die Wohnhöhle mit Pool im Wohnzimmer, die wir unbedingt besichtigen wollten.  
Es wurde langsam wieder heißer, also sind wir zum Abkühlen in die Serbische Kirche gegangen, die unterirdisch in den Kalkstein gehauen wurde. In den Höhlen ist es auch im Sommer relativ kühl. Es herrschen hier immer um die 23 Grad. Da die Führung in der Opalmine, die wir uns anschauen wollten erst um 2 Uhr begann, hatten wir noch einige Zeit zur Verfügung. Diese haben wir genutzt und sind etwas außerhalb von Coober Pedy zum Dogfence gefahren. Es ist ein 5600 Kilometer langer Zaun, der die wilden Dingos von den Schafen fernhalten soll. Er führt von Queensland bis kurz vor die Grenze von Western Australia.






Wir hatten immer noch etwas Zeit, da es aber immer heißer wurde haben wir schon mal in der Mine vorbei geschaut, denn hier sollte es kostenlosen Kaffee geben. Wir wurden von einer sehr netten Frau Empfangen, es stellte sich heraus, dass sie aus Deutschland kommt und nun seit 25 Jahren in Coober Pedy lebt. Wir durften in der Lobby warten bis die Führung anfing. Wir waren die Einzigen die an der Führung teilnahmen. Es war sehr interessant. Wir durften durch die komplette Mine laufen und haben eine Menge gelernt zum Beispiel wie und wo man Opale findet. Am besten findet man die Opale mit einer Wünschelrute, was wir auch ausprobiert haben. Bei Sebastian hat es funktioniert, die Ruten haben sich wie von Geisterhand bewegt.  Dann haben wir gelernt wie früher und heute die Opale abgebaut werden. Alle Maschinen dafür sind selbst gebaut, man kann sie nicht kaufen. Auch der Sprengstoff wird selbsthergestellt. Wir durften noch viele Dinge mehr probieren, zum Beispiel wie man am Seil in die Grube fährt.








 Nach der Führung haben wir uns wieder auf den Weg zurück nach Port Augusta gemacht. Auch diese Fahrt war unerträglich heiß. Aber wir haben es überstanden und sind am nächsten Tag an der kalten Küste angekommen. :)