Ja wir wissen es, wir sind faule Säcke. :-) Aber es ist auch nicht
viel passiert in letzter Zeit.
Aymeric und Elisha sind abgereist und wir haben neue
Mitbewohner bekommen. Ein Paar aus Frankreich, mit denen wir uns super
verstehen und mit denen wir auch schon einiges erlebt haben, aber dazu kommen
wir später.
Das andere Pärchen ist sehr kurios, er ist aus Norwegen, sie
aus Amerika.
Wir geben Ihr mal den Namen Mooo. Schon am ersten Abend
hat sie sich direkt in Abseits gestellt. Normalerweise möchte man ja seine
neuen Mitbewohner kennenlernen und wir saßen alle draußen auf der Terrasse und
haben uns unterhalten. Aber nicht Mooo, sie saß drinnen und hat sich mit Ihrem
Laptop Filme angeschaut. Na gut, dachten wir uns, geben wir Ihr noch einen
Chance. Zum Abschied von Aymeric und Elisha haben wir ein BBQ gemacht. Für den Nachtisch hatte Nicole einen
Schokoladen Pudding gebacken, jeder bekam ein Stück davon und Elisha hatte
allen etwas von Ihrer Schokolade angeboten. Desweiteren hatten wir und Elisha
noch zwei Becher Eiscreme. Ohne zu fragen griff Mooo über den Tisch und nahm
das Eis von Elisha und Aymeric. Wir schauten uns alle nur an und dachten uns
unseren Teil dazu. Die Schokolade die übrig geblieben war vermachte Elisha
Nicole und legte sie in unser Fach im Kühlschrank. Am nächsten Tag beim Mittag
bediente sich Mooo einfach an unserem Kühlschrankfach und ohne zu fragen aß sie
die halbe Schokolade allein. Abends nahm sie sich dann sogar noch das letzte
Stück und es blieb nichts für die anderen bzw. für uns übrig. Danach hat es uns
gereicht. Sebastian hat sie dann angesprochen und sie fühlte sich gleich attackiert
von ihm. Hahahaha. :-)
So ging es dann noch mit anderen Dingen im Haus weiter. Sie benutzen Sachen von
anderen ohne zu fragen…einfach unverschämt! Noch besser war ihr erster Tag auf
Arbeit. Normalerweise haben wir dreißig Minuten Mittagspause, sie machte
einfach 50 Minuten. Ihr Freund kehrte pünktlich zurück. „Kopfschütteln“ Am
ersten Tag!!! Dann arbeitet sie sehr
langsam und anstatt die Regale aufzufüllen macht sie es sich einfach und stellt
die vollen Kartons einfach oben drauf. Die
Woche darauf wurde noch mal der Zettel mit der Erklärung zum Regale einräumen
verteilt und die entsprechenden Stellen markiert. Doch sie tat es wieder.
Sebastian sprach sie drauf an ob sie den Zettel gelesen hätte, sie sagte ja.
Hmmm….versteht sie ihre Muttersprache nicht oder was? :-) Analphabet scheidet aus denn sie
hat einen Blog und ist sehr aktiv auf Facebook. Dann nehmen sie komplett alle
abgelaufenen Sachen aus dem Laden mit ohne etwas für andere übrig zulassen und
zerstören volle Kartons mit Lebensmittel, nur um die Sachen mit nach Hause zu
nehmen. Für uns ist das schon regelrecht stehlen! Ein Glück bleibt all das natürlich
nicht unbemerkt für unsere Chefs, d.h. sie sind zum 22. Juli gekündigt. :-)
Ok genug gemeckert. Jetzt kommt der Spaßige Teil.
Alle paar Wochen findet im 100 km entfernten Kununurra ein
Autorennen statt. Bonnie aus dem Supermarkt und ihre Kinder fahren dort mit. Zusammen
mit den Franzosen haben wir uns dann am Mittag aufgemacht und sind nach
Kununurra gefahren. Da die beiden einen Jeep haben nahmen wir natürlich nicht die
geteerte Straße. Einige
Kilometer nach dem man Wyndham verlassen hat führt die Perrys Creek Road auch
nach Kununurra, vorbei an einigen interessanten Orten. Als erstes sind wir zum
Marlgu Billabong gefahren, vielleicht erinnert ihr euch noch, bei unserem
letzten Besuch mit Janine sind wir dort im Schlamm stecken geblieben. :-) Aber jetzt ist Dry
Season und wir waren in einem Jeep unterwegs, also stellte es kein Problem dar. :-) Diesmal konnten wir
dort ein Salzwasser Krokodil beobachten.
Weiter ging es quer Feld ein durch die Pampa. Überall waren
ausgefahrene Wege zusehen aber keine Schilder wo hin es dort geht. Wir haben
aber irgendwie den richtigen Weg gefunden und konnten dann am Ord River eine kleine
Lunch Pause einlegen, in mitten einer Rinderherde. Überall sind die Rinder
langgelaufen und haben einen riesen Lärm gemacht. :-)
Sebastian und Ronan haben die Pause genutzt um ein wenig
zu Angeln. Doch sie hatten keinen Erfolg. Der nächste sehenswerte Ort war der
Black Rock Fall. Leider fließt in der Dry Season dort so gut wie kein Wasser.
Auch der kleine natürliche Pool lädt im Moment nicht wirklich zum Baden ein.
Nur ein kleines Stück weiter kommt man zu den sogenannten Middle Springs. Auch hier kann man, durch das trockene Wetter, leider keinen Wasserfall bestaunen.
Jetzt wurde es langsam dunkel und da das erste Rennen um
6 Uhr beginnen sollte haben wir uns schnell auf den Weg nach Kununurra gemacht.
Ein kurzer Stopp bei Coles zum Einkaufen ist ein „muss“ und danach gab es dann
Dinner auf einem Grünstreifen an der Straße.
Nun mussten wir uns aber beeilen um noch pünktlich zum
ersten Rennen an der Rennstrecke zu sein. Zum Glück hat Jason uns einen Platz
freigehalten.
Bonnie hatte die letzten Rennen alle gewonnen. Doch
bedingt durch ein paar technische Probleme konnte sie die Siegesserie leider nicht
fortsetzen.
Trotzdem gab es ein paar spannende Rennen und zur Pause
mehrere schöne Burnouts. :-)
Am nächsten Sonntag ist Sebastian mit Jason, Adeline und
Ronan zum Angeln zum Ord River gefahren. Nicole musste leider Arbeiten.
Als Angelplatz hatte Jason eine kleine Flussmündung ausgesucht.
Doch diese war schon von einem riesigen Krokodil besetzt.
Also haben wir unser
Lager an einer anderen Stelle, aber ganz in der Nähe, aufgeschlagen. Es dauerte
nicht lange da hatte Jason den ersten Biss und richtig Glück. Es war ein
Barramundi, 1,05 Meter lang. Jason
versuchte alles um ihn zu landen. Er ging runter ans Ufer um nicht zu riskieren
das der Barra sich losreißt. Aber er
riskierte damit das Mittagessen von einem Krokodil zu werden. Der Ord River ist
voll mit gefährlichen Salzwasser Krokos. :-)
Hiernach wurde es eine ganze Weile ruhig. Und man konnte
auf der anderen Seite vom Fluss 5 Krokodile faul in der Sonne liegen sehen.
Endlich hatte Sebastian einen Biss, es war etwas großes Kraftvolles. Er hatte
einen Hai am Haken. Danach ging es los im fünf Minuten Takt. Haie! Sie zerbissen
die Angelschnüre. Wir entschieden uns etwas aufzurüsten. Alle Schnüre wurden
mit starken Stahlvorfächern ausgestattet. Jason und Ronan landeten auch jeweils
einen Hai. Leider aber hatten wir wieder keinen Fisch den man mit nach Hause
nehmen konnte. Der Barramundi von Jason war zu groß und die Haie sind nicht
unbedingt die besten Fische. Es war ein schöner und erfolgreicher Tag. Nur Sebastian
hat sich leider etwas verbrannt, er hatte Sonnencreme mit Schutzfaktor 50+
verwendet, nur leider etwas zu spät.
Die letzten beiden Wochen waren unsere Chefs im Urlaub
und wir durften in der Zeit auf ihr Haus aufpassen. Was sehr erholsam war, da
es natürlich um einiges schöner und komfortabler ist als unser Haus. Wir hatten
aber auch einige Verpflichtungen, denn wir mussten uns um ihre Tiere kümmern.
Eine Hündin so gut wie blind, eine drei beinige Katze, ein spuckender Goldfisch
und mehrere Guppys.
Jetzt sind wir leider wieder zurück in unserem alten Haus,
aber zum Glück nur noch für eine Woche. Es geht nämlich endlich wieder los mit dem Reisen.
Wir können es kaum noch erwarten. :-)
Nachdem wir jetzt über fünf Monate 6 Tage die Woche gearbeitet haben (manchmal bis
zu 60 Stunden pro Woche) sind wir wirklich Urlaubsreif.
Am Samstag geben wir mit Jason zusammen eine Abschiedsfeier.
Es gibt Känguru Würstchen und Lammschulter. Als Nachtisch wird Nicole eine
Schwarzwälder Kirschtorte und einen Bienenstich backen.
Wenn wir Wyndham verlassen, haben wir bestimmt 50 Kilo
mehr auf den Rippen, denn andauernd gibt es etwas leckeres zu Essen. Den einen
Abend haben die Franzosen für uns Crêpes gemacht, den anderen Abend hatten wir
eine Pizzanacht (die wir noch mal wiederholen) und gestern gab es Hamburger.
Außerdem haben wir immer noch das Essen offen, welches wir auf der letzten
Party gewonnen haben. :-)
So genug vom Essen!
Das nächste Mal berichten wir dann wieder von der Straße.
Wir freuen uns schon. :-)
Ein kleines Buschfeuer in Wyndham |