Sonntag, 25. November 2012

It´s summertime




Pünktlich zum Sonntag bringen wir euch die News aus Australien.

Cherry picking
 Ausbeutung oder sind Backpacker alles Luschen?
Freitagabend vor zwei Wochen kam wieder eine Nachricht von Brad.
„Morgen Cherry picking um 6 Uhr“ Eigentlich schlecht, da der Samstag schon komplett verplant war.
Erst Angeln und dann abends mit allen Bewohner vom Hostel nach Griffith in den Club um den Geburtstag von Alex zu feiern.
Die anderen im Hostel hatten auch die Nachricht erhalten und meinten lass uns doch alle zusammen hingehen, wird bestimmt lustig. Es sollte 14 $ pro Kiste geben und das Geld gleich Bar auf die Hand.
Sebastian, Alex und Nico sind wie geplant zum Angeln gegangen und Nicole ist mit den anderen auf das Feld gefahren.
Auf dem Feld herrschte ein recht rauer Ton und die Kisten sind nicht gerade klein. Man hatte eine kleine Kiste um den Hals geschnallt, in die man die Kirschen zuerst reingelegt hat. Da Kirschen meistens paarweise wachsen mussten diese Paare immer getrennt werden,  d.h. eine Kirsche und ein Stiel. Das verlangsamt die Arbeit natürlich. Die Frauen aus dem Hostel haben in 6 Stunden je 2 Kisten vollgekriegt. Die Männer haben je 3 geschafft. Für 6 Stunden Arbeit 28 Dollar, das ist nicht viel. Von diesen 28 Dollern werden dann auch noch Steuern abgezogen…totale ausbeute!
Sebastian war leider auch nicht sehr erfolgreich beim Angeln, also gab es abends statt Fisch wieder nur Nudeln mit Soße.

Türsteher ohne Gnade
Abends nach dem alle sich fertiggemacht hatten und sich schon mal mit ein paar Gläsern Goon (Wein aus 2-5 Liter Kartons, das günstigste alkoholhaltige Getränk hier) vorgeglüht hatten, wurde das Großraumtaxi bestellt. Dann ging es ab Richtung Griffith mit 10 Leuten im Taxi und 4 Franzosen im Auto. Das reinkommen in den Club lief relativ problemlos, Pass vorgezeigt und rein ging es.
Ein paar Stunden und Drinks später saß Sebastian alleine am Tisch da Nicole draußen beim  frische Luft schnappen (Rauchen)war.
Plötzlich kam dann ein Türsteher auf ihn zu und meinte, er müsse jetzt gehen, ein zweiter der zu Absicherung mitgekommen war, deutete auf einen Notausgang. Sebastian fragte etwas verwirrt was denn das Problem sei. Der Türsteher meinte Sebastian würde gleich einschlafen. Also schnell noch Nicole Bescheid gesagt und dann sind wir zusammen raus. Das hieß noch eine Stunde auf die anderen warten bis der Club um 3 dicht macht. Ja richtig gehört um 3 ist dort Feierabend und die Polizei steht schon bereit um die dann entstehenden Pöbeleien und Schlägereien zu beenden. Kurze Zeit später wurde einer von den Franzosen von 4 Türstehern rausgetragen. Dem folgte dann noch ein Deutscher aus unserem Hostel, der kam nichts ahnend von der Toilette und wurde direkt nach draußen befördert. Wahrscheinlich dünnen die Türsteher das Publikum schon vorher etwas aus, damit sie um drei dann nicht zu viele Betrunkene haben, die nicht verstehen das die Party schon vorbei ist. Sie hatten trotzdem einiges zu tun und auch die Polizei, die den ein oder anderen mitnehmen musste.
Am nächsten Tag gab es dann ein sehr leckeres Geburtstags Barbecue. Natürlich von unseren beiden Köchen zubereitet. Die wir am Donnertag darauf leider verabschieden mussten. Jetzt ist es hier wieder sehr ruhig geworden.




Kriese auf dem Arbeitsmarkt
Die Firma in der Sebastian arbeitet hat ihm am Dienstag gesagt, dass sie leider für den Rest der Woche keine Arbeit mehr für ihn hatten. Der Schichtführer meinte aber, dass er ihn gerne am Montag wieder hätte, das müsse er aber mit dem Chef klären. Er würde sich dann am Freitag melden.
Also musste sich Sebastian bis dahin andere Beschäftigungen suchen.

Am Mittwoch ging es zum Pruning(beschneiden) von Weinpflanzen.
Alle hatten immer danach geklagt wie anstrengend das ist, aber Sebastian wollte sich selbst ein Bild davon machen. Das erste Feld war kein Problem, etwas größere Pflanzen, obenrum nicht sehr voll und unten am Stamm nicht allzu viel zu entfernen. Aber nach zwei Stunden ging es auf das nächste Feld mit anderem Wein. Dieser war kleiner, obenrum sehr Buschig und es war viel zu beschneiden.
Das geht ganzschön auf den Rücken, da man die ganze Zeit gebückt unter der Pflanze steht. Um 12.30 Uhr war dann zum Glück schon Feierabend.

Donnerstag war der Schuppen von Brad dran, er wollte das Sebastian dort ein wenig aufräumt.
Tja eigentlich eine leichte Aufgabe, aber nicht in diesem Fall. Der Schuppen ist voll mit allem möglichen Gerümpel. Wo fängt man hier an? Erst mal einen Mülleimer geholt und potenziellen Müll aussortiert. Dann kam Brad und holte die Hälfte wieder raus. Er könne das noch gebrauchen:“ Oh das sei sehr wichtig“. Aber das war eindeutig Müll. Nicht nur Dreckig sondern auch zum Teil verschimmelt.
Aber die Aufgabe konnte trotzdem zur Zufriedenheit von Brad gelöst werden.

 Für Freitag stand Getreide reinigen auf dem Plan. Als erstes mussten die entsprechenden Geräte an den richtigen Platz gestellt werden. Zum einen wird ein großer Staubsauger  benötigt, der das Getreide einsaugt und über eine Spirale nach oben in  3 Meter hohen  Turm befördert. I n diesem Turm werden die Steine herausgefiltert und die Körner dann in einen LKW weitergeleitet. Dieser LKW, ein alter Mercedes, blieb beim Rangieren im Schlamm stecken. Also durfte Sebastian Traktorfahren um den LKW aus dem Schlamm zu ziehen.
Nach dem alles richtig ausgerichtet war ging es los, einer hat den Getreidesauger bedient und der andere stand oben auf dem Turm und hat die größeren Steine aussortiert. Damit es nicht zu eintönig ist wurde zwischen durch gewechselt.




Samstag war dann für Nicole wieder Putztag bei einer netten Familie. Diesmal sollte Sebastian mitkommen und sich etwas im Garten betätigen. Dafür musste aber erst mal eine Eastern Brown Snake beseitigt werden die mitten im Weg zum Feuerhaufen lag. Also nahm Sebastian eine Schaufel ging langsam auf die Schlange zu, diese bewegte sich aber nicht, wahrscheinlich war sie schon Tod. Um sicher zu gehen hat Sebastian Ihr dann den Kopf mit dem Spaten abgetrennt.
Wir hatten zwei Pausen einmal Morning Tea mit Lemmington Kuchen und Lunch mit Chicken Wraps. Man war sehr um unser Wohl bemüht.

Nicole hat im Moment auch sehr viel Glück mit der Arbeit. Montags hat sie jetzt einen festen Putzjob in einem Privat Haushalt und an den anderen Tagen kann sie in Weinfabriken arbeiten, nebenbei putz sie jetzt im Hostel, was für diese Tage freie Accomodation  bedeutet und auch noch ein wenig extra Geld.
Sebastian bekam dann am Freitag die ersehnte Nachricht, er kann am Montag wieder zurück zu Swift Metal . Wenn alles so weiter läuft, können wir am 7. Dezember oder  am 14. Dezember Griffith verlassen! Denn dann haben wir unser gewünschtes Geld zusammen J Das wird auch langsam Zeit, denn wir sitzen hier wie auf glühenden Kohlen und können es gar nicht erwarten mit unserer Reise zu beginnen.

5 Anniversary
Der 24.11.2012 war für uns ein besonderer Tag.
Wir wollten uns einen schönen Tag zu Zweit machen und planten einen Tagesausflug.
Da es ab jetzt ziemlich warm wird haben wir uns umgehört wo man hier schwimmen gehen kann. Nicole bekam den Tip in Darlington Point, das ist ca. 40 Kilometer vom Hostel entfernt. Dort fließt der Murumbidgee River.
Also haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht und eine nette Badestelle mit einem kleinen Strand gefunden. Das Wasser war sehr erfrischend und hatte eine sehr starke Strömung, so dass man sich von ihr wegtragen lassen konnte.





Zum Abschluss des Tages hatten wir ein kleines Highlight geplant. Wir wollten in ein indisches Restaurant in Griffith gehen.
 Anlass war unser 5 Jähriges Jubiläum.
Wir haben es uns richtig gut gehen lassen mit Vorspeisenplatte, Hauptgang, Beilagen und Nachspeise. Lange nichts so gutes gegessen. J
Diesen Tag und Abend haben wir in vollen Zügen genossen…


Das Wetter wird ihnen Präsentiert von Lennard´s Chicken. Make something special.
Es wird jeden Tag etwas heißer und immer über 30 Grad.
Sebastians Arbeitskollegen meinten, jetzt fängt der Sommer an und es kann in den nächsten Wochen bis zu 49 Grad heiß werden.
Wir hoffen ihr friert noch nicht zu sehr zu Hause.
Es ist sehr komisch die Weihnachtsdeko überall  anzusehen, wenn man mit kurzer Hose bei über 30 Grad durch die Straßen läuft.

Noch eine Anmerkung zum Schluss. Uns ist zu Ohren gekommen, dass viele Leute Probleme hatten Kommentare zu posten auf Grund der Sicherheitsabfrage mit den Buchstaben.
Aus diesem Anlass haben wir diese nun entfernt und freuen uns auf zahlreiche Kommentare von Euch!
Ein Bienenschwarm im Baum vor Sebastians Arbeit



Dienstag, 6. November 2012

Hasenjagd



Hallo, da sind wir wieder mit einem kleinen Bericht, um euch auf dem Laufenden zu halten.
Da man am Wochenende nichts zu tun hat, nimmt man natürlich das Angebot zu Arbeiten gerne an.
So geschehen vorletztes Wochenende.
Am Samstagmittag stürmte Brad ins Hostel, er braucht ein paar Leute zum Arbeiten. Er würde sie gleich abholen und um 5 wären sie wieder zurück. Also pünktlich zum Abendbrot. Sebastian entschloss sich mit zufahren.
Ein bisschen Geld kann nicht schaden.
Fast 2 Stunden später war Brad dann endlich zurück. Sebastian und zwei Franzosen, Lenny und Valentin fuhren mit.
Keiner wusste wohin die Fahrt ging oder was sie arbeiten sollten. Die Autofahrt dauerte eine gute Stunde und ging vorbei an Rankin Springs dann auf unbefestigte Straßen und führte schließlich zu einer Farm.
Sebastian und die anderen Jungs sollten eine große Plane abholen und dem Farmer etwas helfen.
Als erstes musste der Traktor mit Diesel gefüllt werden. Da der Farmer aber ein Waschechter Australier ist (etwas verplant) wusste er nicht mehr wo er die Pumpe beim letzten Mal gelassen hatte. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt steht dort aller Hand rum alte Autowracks und bestimmt an die 30 Ölfässer. Also hieß es erst mal suchen… Pete, der Farmer hat sie schließlich gefunden, an einem alten umgekippten Fass montiert.






  Beim Aufstellen des Fasses hatte Sebastian das erste Mal die Gelegenheit eines der giftigsten Tiere direkt in die Augen zugucken, der Redback Spider.


Der Farmer meinte macht schnell Fotos bevor sie den ersten von uns tötet. Dann stupste er sie mit dem Finger an und meinte die sind gar nicht so gefährlich… Weiter ging es…erst mal den Traktor befüllt, dann zu der Plane.



Diese musste zusammen gefaltet werden, in dieser Plane waren jede Menge Tiere wie zum Beispiel Mäuse, Tausendfüßler und noch zwei drei weitere Redbacks.
Danach musste dann die vor den Traktor gespannte Mähvorrichtung auf einen Anhänger geladen werden,  da der Traktor sonst zu breit für die Straße ist. Das dauerte eine ganze Weile und es fing dann langsam an zu dämmern. Der Farmer bat uns Ihn zu begleiten bis es dunkel ist, da er an seinem Anhänger keine Lichter hat und es natürlich verboten ist im Dunkeln ohne Beleuchtung zu fahren. Er wollte ihn dann auf irgendeinem Feld abstellen und sie sollten ihn dann wieder mit nach Griffith nehmen. Sie gaben ihm also Begleitschutz und haben noch einen Abstecher auf sein Feld gemacht um den Weizen zu kontrollieren. Dann hat Brad sie gefragt ob sie  gerne mal schießen würden, er hatte nämlich die ganze Zeit ein Gewehr im Beifahrer Fußraum. Welches er gegen ein Sixpack Bier getauscht hatte. Alle meinten natürlich „na klar“! Wann hat man denn schon die Chance als Europäer, einfachmal mal auf einem Feld ein bisschen rumzuballern.







Das Gewehr hatte Brad dabei weil es dort wohl irgendeine Art von Wildschweinen geben soll, sehr aggressiv.
Dann ging es weiter … es war so gut wie dunkel, aber der Farmer wollte noch ein bisschen weiter fahren. Brad erzählte, dass er einmal in dieser Gegend in einer Nacht 200 Hasen geschossen hätte. Er war mit seinem Bruder unterwegs, der Plan war die Hasen zu verkaufen.
In diesem Moment huschte ein Hase vor dem Auto vorbei.
Brad war im Jagdfieber, er  nahm das Gewehr in den Schoß, gab Sebastian seine Taschenlampe und meinte wir schießen jetzt einen Hasen. Sebastian sollte die Hasen anleuchten und Brad versuchte dann die Hasen aus dem Auto ins Visier zu nehmen, irgendwann klappte es dann auch und Brad schoss sich sein Abendessen aus dem Auto heraus. Aber durch die Jagd hatten sie den Farmer verloren, und im Outback sieht es schlecht aus mit dem Handy. Dann hieß es erst mal Pete suchen. Irgendwann haben sie ihn dann auch gefunden und es ging wieder zurück. Die ganze Tour dauerte sechs Stunden. Gearbeitet wurde effektiv  vielleicht 2 Stunden, aber sechs werden berechnet. Das nenn ich mal leicht verdientes Geld.
Die Woche brachte dann auch für Nicole die Einführungsveranstaltung (Induction) bei Casella, voll bezahlt, natürlich. Casella ist ein riesiger Wein Produzent mit ca. 1000 Angestellten. Jetzt können wir hoffen, dass sie angerufen wird und dort eventuell zwei bis dreimal die Woche arbeiten kann.
Sonst passierte nicht spanendes in dieser Woche…
Am Sonntag wollten wir dann endlich unsere Angelruten ausprobieren, die mit zu der Standardausrüstung unseres Vans gehörten. Also sind wir mit Nico und Alex zum Lake Wyangan gefahren. Nach ca. einer Stunde kamen die restlichen Hostelbewohner nach und leisteten uns Gesellschaft, bei unserem leider erfolglosen Unternehmen.
 Bilanz nach 5 Stunden Angeln:
 Fische = 0
Verbrannte Füße = 2


Da wir aber nun so einen Appetit auf frischen Fisch hatten sind wir noch schnell mit den beiden anderen Deutschen zu Coles rangefahren und haben drei frische Fische gekauft. Diese wurden dann von unseren beiden Köchen fachgerecht filetiert und zubereitet. Sebastian, der eigentlich kein Fischfan ist, hat es so gut geschmeckt, dass wir nun nächstes Wochenende wieder Angeln gehen. Aber mit vernünftigen Ködern um die Aussicht auf Erfolg zu erhöhen. Wir hoffen dass wir dann am Wochenende von einer Erfolgreichen Angeltour berichten können.





Oft verbringen wir auch die Abende auf der Veranda. Denn Lenny, einer von den Franzosen, spielt super schön Gitarre und Mundharmonika. Singen kann er auch noch…doch meistens hört man nicht viel davon, da wir alle probieren mitzugrölen J

Also bis dahin eine schöne Woche.






(PS: Vielen Dank an Lenny und Nico für die Fotos)