Sonntag, 28. Oktober 2012

Lost im Nichts



Hallo wir hoffen ihr habt unseren Blog bisher interessiert verfolgt und es hat euch gefallen?
Damit euch nicht langweilig wird gibt es jetzt Nachschub.
Viel Spaß beim lesen.

Wir sind immer noch in Griffith und leider hat sich die Arbeitssituation für Nicole noch nicht wirklich verbessert. Außer ein paar cleaningjobs für einen Tag  ist bisher nichts Langfristiges in Sicht.
Dafür sieht es für Sebastian bis jetzt besser aus, er kann immer noch in der Metallfirma arbeiten.
Das ist auch der Grund warum wir noch in dieser Einöde hocken. Ohne den Job wären wir längst auf dem Weg in eine andere Region.  
Im Gepäck die Hoffnung, das es dort Arbeit für uns beide geben könnte.
In der Zwischenzeit versuchen wir das Beste aus unserer Zeit hier zu machen.
Das heißt letztes Wochenende waren wir mit drei deutschen Jungs aus unserem Hostel im „Cocoparra Nationalpark“.
Das ist eine sehr bergige Landschaft und man kann dort kann man durch kleine Canyons laufen. Im Winter oder nach starken Regenfällen fließt das Wasser die Berge hinunter und man kann einen Wasserfall bestaunen. Da wir aber gerade Frühling haben und es nicht regnet war es dort sehr trocken. Überall auf dem Boden lagen kleine Keckel, wie von einem Hasen und wir haben uns gefragt von was für einem Tier die wohl kommen könnten.
Im nächsten Canyon wurde unsere Frage in Form von einem lauten „Määäh“ beantwortet.
Es leben wilde Ziegen im Nationalpark, die irgendwann mal von irgendjemand hier ausgesetzt wurden…und abends gab es natürlich wieder Bier und Wein. :) Aber in Maßen!







Diese Fliegen versuchen in deine Nase, Ohren und Mund zu kriechen

 















Am Donnerstag waren wir oder besser gesagt Sebastian shoppen. Wir waren nicht so ganz zufrieden mit unserem Radio, der Sender hat sich immer von alleine verstellt, man hatte nur Empfang wenn eine CD im Radio war und es gab keine Möglichkeit einen MP3 Player anzuschließen.
Also sind wir erst mal in den nächsten Baumarkt und haben das benötigte Werkzeug gekauft. Was wir natürlich öfters gebrauchen werden…
Danach ging es ab in den Laden der Männerträume wahr werden lässt „Supercheap Auto“
Dort gibt es alles fürs Auto und noch viel mehr.
Erst mal rein und nach dem günstigsten Radio mit Aux Anschluss gefragt, das sollte 88 $ kosten.
Direkt daneben lag noch ein Radio für 92 $, der einzige Unterschied zwischen den beiden Radios war, dass es bei dem für 92 $ noch ein paar Lautsprecher kostenlos dazu gab.
Also ganz klar die Wahl fiel auf das etwas teurere.
Damit hatte Sebastian Beschäftigung für ein paar Stunden.
Jetzt haben wir vernünftigen Sound im Auto, für die vielen Kilometer die noch vor uns liegen...



Montag, 15. Oktober 2012

At the Outstation



Unser letzter Eintrag ist jetzt schon eine Weile her…Wie Ihr euch vielleicht erinnert haben wir geschrieben, dass wir auf Montag warten bis die Jobvermittlungen wieder offen haben.
Wir mussten leider bis Dienstag warten! Wir hatten nicht bedacht, das hier am Montag Labour Day (Tag der Arbeit) ist, ein Feiertag in New South Wales.
Also sind wir Dienstag früh wieder nach Griffith zur ersten Jobvermittlung gefahren, wo wir von einer erst mal sehr unfreundlichen jungen Frau empfangen wurden. Sie meinte es würde nichts für uns geben. An der Wand mit den Jobangeboten hing vom „Cherry King“ eine Anzeige, das sie mehre Erntehelfer suchen. Bei unserer Nachfrage wegen „Cherry King“ wurde die Dame etwas freundlicher und gab uns ein Bewerbungsformular. Das haben wir ausgefüllt und zusammen mit unseren Lebensläufen abgegeben. Leider haben Sie sich  bis heute nicht bei uns gemeldet. Etwas frustriert sind wir zum nächsten Jobvermittler. Dort sind wir sehr nett von dem Chef Brad empfangen worden. Er meinte Erntearbeit hätte er gerade nicht, aber er hat eine Farm mit angeschlossenem Hostel. Hier könnten wir erst mal Kirschbaum Sprösslinge mit Folie umhüllen, damit das Pflanzenschutzmittel nicht auf die Bäume kommt. Desweiteren hat er uns angeboten einen Einstellungstest zu machen und guckte dabei aber etwas skeptisch, da dieser ca. 3 Stunden dauern würde und weil natürlich alles auf Englisch ist. Wir hatten nicht gerade mit einem perfekten Englisch geglänzt. Wir meinten aber zu Ihm:“Let‘s try it.“ Was könnte schon passieren?
Der Test stellte keine große Herausforderung für uns dar, wir beide saßen zusammen an einem Tisch konnten die Aufgaben gemeinsam und mit Hilfe unseres Handys lösen.
Im Anschluss daran meinte Brad wir sollen um 5 wieder bei Ihm sein, dann zeigt er uns das Hostel und die Kirschbäume. Wir sagten ihm vorerst zu, waren aber nicht ganz von all dem überzeugt. Wir wollten eigentlich nicht in ein Hostel und die Firma ist eine Zeitarbeitsfirma. Zudem wunderten wir uns immer noch darüber, das keiner Fruitpicker sucht da hier in Griffith über all riesige Orangenplantagen sind und die Bäume alle voll mit orangefarbenen Früchten hängen.
Wir dachten, die müssten doch ohne Ende Leute suchen? Aber anscheinend nicht.
Also haben wir uns doch mit Brad getroffen. Er musste auf dem Weg noch mal schnell Stöcker für morgen kaufen. (damit wir auch ja arbeiten können) Wir sind ihm gefolgt und haben vor einer großen Lagerhalle gehalten, er verschwand darin, nach ca. 5 Minuten hat er uns herein gewunken. Wir wurden von zwei netten Männern begrüßt, Sebastian hat ein Bier und Nicole ein Glas  Rotwein in die handgedrückt bekommen. Brad meinte, das ist der letzte Händler in Griffith, wo man noch ein Bier dazu bekommt, wenn man was kauft! Wir unterhielten uns, zwei Bier und zwei Wein lang, sehr nett mit den beiden, dann ging es leicht angeheitert weiter zu unserem Hostel. Das Kirschfeld liegt genau neben an, wir konnten unser Auto auf der Wiese hinter dem Hostel abstellen und dürfen uns Strom nehmen. Dann hat er uns eine schnelle Einführung gegeben was wir am nächsten Tag zutun hätten. Er sagte uns auch was wir dafür kriegen würden! 20 Cent pro Baum, nicht gerade viel!
 Wir entschlossen uns erst mal eine Nacht dort zu bleiben und das mit dem Einpacken der Bäume auszuprobieren. Wir haben 246 Stück geschafft, in ca. 6 Stunden. Jetzt könnt ihr euch ja ausrechnen  wie viel oder wenig wir verdient haben. 



Am Abend aber rief Brad bei Sebastian an, er hätte für den nächsten Tag Arbeit für Ihn gefunden, bei Swift Metal.
Dort arbeitet er jetzt seit 1 ½ Wochen an verschieden Stanzen, Pressen, Bohrern und Schleifmaschinen. Hier werden alle möglichen Dinge aus Metall hergestellt. In Deutschland würde man wahrscheinlich eine Stahlstange hinten in die Maschine schieben und vorne kommt das gewünschte Teil gestanzt, gelocht und entgratet heraus. Hier aber wird jeder Schritt von Menschen und einer anderen Maschine ausgeführt. Alles sehr anstrengend, wenn man 4000 Löcher hintereinander bohren muss…aber wir haben schon das erste Geld überwiesen bekommen, es lohnt sichJ. (Nur so viel, er verdient deutlich mehr als in Deutschland und das mit einer völlig stupiden Aufgabe und als ungelernte Kraft.)
Für Nicole hat er leider bis jetzt noch nichts gefunden. Sie kann zwar auf seiner Farm arbeiten, das ist aber leider nicht so gut bezahlt. Wir warten jeden Tag auf einen Anruf mit Arbeit für sie. Gleichzeitig schauen wir ob wir etwas anderes finden wo wir zusammen arbeiten können, aber bisher sieht es schwierig aus. Die Saison scheint hier erst Ende Oktober, Anfang November loszugehen.
Jetzt gerade haben wir Wochenende und langweilen uns, da man hier nicht viel machen kann. Die nächsten größeren Attraktionen sind mit einem halben Tag Autofahren verbunden. Es ist ungefähr so, als wenn man als Berliner erst mal nach Hamburg fahren müsste um etwas zu erleben. Die Antwort auf Sebastian Frage was man hier am Wochenende machen könnte wurde von mehreren seiner Kollegen mit: „ Drink wine!“ beantwortet. Das haben wir dann auch Freitagabend getan, bei einer Runde Billard mit ein paar netten Deutschen aus unserem Hostel.

Myalbangera Outstation



Lake Wyangan