Wir leben zurzeit in einem kleinen Nest mit tausend
Einwohnern, dennoch sind wir so beschäftigt, dass wir erst jetzt zum
Blogschreiben kommen. :-)
Zu Ostern sind wir mit unseren Mitbewohnern zum Five
Rivers Lookout gefahren. Von dort hat man einen wunderschönen Blick über die
Gegend rund um Wyndham. Zum Sonnenuntergang haben wir es uns dann an den
kostenlos zur Verfügung gestellten BBQ Plätzen gemütlich gemacht und lecker
gegrillt.
Letzten Monat fand dann das Event des Jahres statt. Eine
fake Hochzeit (Mock Wedding) um Geld für den hiesigen Football Club zu Sammeln.
Diese fand natürlich im Community Club statt und wir durften Arbeiten. Der
Football Club hat eine riesige Show draus gemacht. Alle Männer kamen als Frauen
verkleidet und die Frauen natürlich als Männer. Es gab eine richtige
Hochzeitstorte, jede Menge Spiele und Showeinlagen.
Letztes Wochenende haben wir Besuch aus der Heimat
bekommen. Janine ist für vier Wochen durch Australien gereist und hat für ein paar
Tage bei uns vorbei geschaut.
Eigentlich hatten wir geplant die Gibb River Road zu
fahren. Das ist eine berühmte Straße durch die Kimberleys. Es wird empfohlen
diese Straße nur mit einem Allradfahrzeug zu befahren. Da sie nicht geteert ist
und man einige Flüsse durchqueren muss. Wir hatten extra einen Jeep reserviert,
aber leider hat es in der Woche stark geregnet, sodass die Straße gesperrt
wurde. Wir haben den Wagen wieder abbestellt und uns mit unserem Van aufgemacht
um die Umgebung zu erkunden. Dazu kam noch das wir jetzt Housesitting machen
und nicht über das Wochenende hätten wegbleiben können.
Als erstes ging es zu „The Grotto“. Das ist der nächst gelegenste
Ort hier, wo man schwimmen gehen kann, ohne auf der Speisekarte von einem
Krokodil zu landen, denn hier in der Region gibt es sie fast überall.
Salzwasser und Süßwasser Krokodile. Um zur Grotte zu kommen, muss man einige
steil in den Felsen eingearbeitete Stufen herunter steigen. Dafür wird man dann
aber mit einem Schönen Wasserfall belohnt und kann sich in dem Wasser etwas
abkühlen.
Da wir danach noch etwas Zeit hatten bis es dunkel werden sollte entschlossen
wir uns noch zum Marlgu Billabong zu fahren. Das Schild mit den Roadconditions
sagte, das alle Straßen dorthin offen sind. Hier muss man nämlich auch über
unbefestigte Straßen fahren. Am Billabong angekommen, bot sich uns ein
wunderschöner Anblick. Überall Wasserrosen und unzählige Vögel. Dazu fing es
auch schon an zu dämmern, so dass alles in ein wunderschönes Licht gehüllt
wurde.
Bevor es nun ganz dunkel wurde haben wir uns schnell auf den Weg zurück
gemacht. An einer Kreuzung stand ein Schild nach Wyndham also nahmen wir diesen
Weg, da wir dachten das müsste etwas schneller gehen. Die Sonne stand jetzt
schon ziemlich tief und Sebastian konnte die Straße nicht so genau sehen, da
die Sonne ziemlich geblendet hat. Der erste Kilometer war die Straße in einem
guten Zustand und trocken, doch plötzlich änderte sich das und sie wurde zu
einer Schlammpiste. Einige hundert Meter gelang es ihm noch den Wagen auf der Straße
zu halten doch dann zog es ihn nach links ins Wasser. Es gab kein Vor oder Zurück
mehr. Wir hatten Glück im Unglück, denn unser Handy hatte dort draußen Empfang.
So konnten wir Hilfe holen. Mark, unser Boss, kam dann nach einer Weile und hat
uns mit seinem Ute aus dem Schlamm gezogen.
Diese Rettungsaktion hat uns einiges gekostet. Wir hatten
nämlich beschlossen Mark als Dankeschön einen Karton mit seinem Lieblings Bier
zu kaufen. Dieser Karton mit 24 Flaschen hat uns 85 Dollar gekostet. :-) Aber dafür waren wir
auch gerettet und mussten nicht die Nacht ohne etwas zu essen im Schlamm
verbringen. :-)
Für Sonntag hatten wir eine Bootstour auf dem Lake Argyle
gebucht. Doch auf dem Weg dorthin hatten
wir das nächste Problem. Ein Platter Reifen. Wir haben auf dem Weg in Kununurra
angehalten um schnell ein paar Sachen einzukaufen. Sebastian stand hinten am
Auto und hat sich gewundert, dass er so niedrig und schief ist. Als er dann
nachgeschaut hat, war ein Reifen gerade dabei Luft zu verlieren. Wieder einmal Glück
gehabt… das er nicht unterwegs auf dem Highway geplatzt ist. Doch damit nicht
genug, das nächste Problem war, das kein passender Schraubenschlüssel an Bord
war um den Ersatzreifen zu lösen. Es hielt ein Wohnmobil neben Sebastian und
die netten Besitzer hatten natürlich einen passenden Schlüssel dabei. Danach
stellte Sebastian das nächste Problem fest, der Wagenheber kann den Wagen nicht
weit genug anheben um den Reifen zu wechseln. Doch auch dort nahte Hilfe, ein
weiterer Wagen parkte neben ihm und dort konnte er sich einen passenden Wagenheber
ausleihen. Nun ging die Reise ohne Zwischenfälle weiter zum Lake Argyle. Dieser
See ist der größte Stausee der Südlichen Hemisphäre. In dem See leben 25.000
Süßwasserkrokodile. Wir haben leider nur eins ein paar Meter vom Boot entfernt
schwimmen sehen. Was uns aber nicht
davon abgehalten hat ein erfrischendes Bad in dem Krokodil verseuchten See zunehmen. :-)
Süßwasserkrokodile
sollen nicht so gefährlich sein, da sie Ihr Maul nicht weitgenug aufkriegen um
einen Menschen zu fressen. Zum Sonnenuntergang haben wir in einer Bucht
angehalten um ein zweites Bad zunehmen. Es war wunderschön mit einem Bier im
Wasser der untergehenden
Sonne zu zuschauen.
Den nächsten Tag mussten Sebastian und Nicole
leider wieder Arbeiten, aber nach der Arbeit wurden sie von Janine in Ihrem
vorübergehenden Zuhause mit Snacks und Cafe im Pool begrüßt. J Urlaub Pur. So lässt
sich der Feierabend wirklich genießen. Leider musste Janine schon am Mittwoch
wieder abreisen, da es für sie am Freitag wieder zurück nach Deutschland ging.
Nicole war wirklich sehr traurig und ein paar Tränen kullerten. Es war wirklich
schön das sie hier war, denn Sie hat uns ein bisschen unser zu Hause wieder
näher gebracht…
Wir haben jetzt geplant bis Ende Juli weiter im
Supermarkt zu arbeiten, dann müsste noch genug Zeit sein um den Rest von
Australien zu sehen, bis unser Flug nachhause geht. Jetzt genießen wir erst mal
die anfangen Trockenzeit mit ihren etwas niedrigeren Temperaturen und werden
ein Bad im Pool nehmen. Wir wünschen euch noch ein schönes Wochenende.